Südböhmen - Copyright MERIAN
Alois Harasko *) schreibt über die Region in "Deutsche Kulturlandschaft zwischen Moldau und Maltsch":
"Die Ausläufer des hohen Böhmerwaldes gehen zwischen dem österreichischen Mühl- und Waldviertel und dem Budweiser Becken in eine sanftere Bergregion über. Hier wird Südböhmen von Moldau und Maltsch und von kleineren Zuflüssen wie der Schwarzau oder dem Suchers- und Strobnitzbach gegliedert. Die Natur verleiht dieser südböhmischen Landschaft zuweilen eine wildromantische, herbe Schönheit. Ihr Segen liegt in ausgedehnten Wäldern und Forsten und breitet sich über die anmutige Weiträumigkeit der Fluren aus, welchen der Mensch seit Jahrhunderten ein nicht unbedeutendes Maß an Fruchtbarkeit abzuringen vermochte. Die mittelalterliche Rodung des Urwaldes und die Besiedlung durch Menschen, besonders bayerisch-österreichischen Schlages, gab dieser Landschaft bis in unser Jahrhundert ihre Prägung. Manche Rückschläge, wie z. B. eine starke Bcvölkerungsminderung im 16. und 17. Jahrhundert durch Pest und Krieg, galt es, aus dieser Landschaft heraus selbst zu bewältigen. Die Bodenständigkeit ihrer Einwohnerschaft hatte Mühe und Plage vieler Generationen zur Voraussetzung, jahrhundertelang bedeutete sie im allgemeinen persönliche Unfreiheit und Leibeigenschaft, sie bewirkte in diesem Raum aber auch einen hohen Standard der Kultur und sie war die Grundlage für das verbürgte Heimatrecht, das in den Jahren nach 1918 zuweilen geschmäht und 1945 und 1946 durch die unmenschliche Austreibung der Bevölkerung gar zunichte gemacht wurde."
*) Alois Harasko, Historiker
"Deutsche Kulturlandschaft an Moldau und Maltsch", herausgegeben vom "Heimatkundlichen Verein f. Südböhmen e.V." 1986
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