FV PK Sonnberg/Zumberk e. V.
Kopf

 

Bischofsvikar Monsignore Vaćlav Dvořák

Vorstandsmitglied des Fördervereins Pfarrkirche Sonnberg/Žumberk Südböhmen e. V.

 

Václav Dvořák
im Gespräch mit Jan Mazanec  - „Wie kommt es, dass Sie so ruhig sind?“

Unter dem obigen Titel  erschien 2008 in Tschechien die (Auto-) Biographie des im gleichen Jahr verstorbenen ehemaligen Generalvikars von Budweis und späteren Bischofsvikars Václav Dvořák. In der deutschen Übersetzung lautet der Titel wörtlich:

“ Wie kommt es, Vašek, dass du so ausgeglichen und ruhig bist?“- Václav Dvořák im Gespräch mit Jan Mazanec.

Titel1
Titel2

Im Gespräch mit dem Journalisten Jan Mazanec lässt Václav Dvořák sein bewegtes Leben und sein Wirken Revue passieren.

Geboren 1922 in Südböhmen und aufgewachsen in einfachen Verhältnissen, erlebt er als Heranwachsender zwischen den Kriegen bewusst die wachsenden Spannungen zwischen den Volksgruppen und die Ereignisse von 1938 bis zur Besetzung und Zerschlagung der damaligen Tschechoslowakei und Bildung des Protektorats. Mit seiner bildreichen, teilweise deftigen Sprache schildert er anschaulich und plastisch die damaligen Ereignisse aus seiner Sicht.

Schon von Jugend an in der kirchlichen Jugendarbeit tätig, entdeckt Václav Dvořák früh seine Neigung zum Priesterberuf, muss aber seine Studien als Seminarist nach dem Abitur bereits 1942 unterbrechen und wird ins Reich nach Linz in einen Rüstungsbetrieb zwangsverpflichtet. Seine Erlebnisse im weiteren Kriegsverlauf schildert er in beeindruckenden und erschütternden Szenen. Nach dem Kriege wirkt Václav Dvořák als junger Priester im südböhmischen Grenzgebiet zu Deutschland und verhilft nach dem kommunistischen Umsturz 1948 vielen Regimegegnern und Verfolgten zur Flucht in die Freiheit. Diese Hilfe „bezahlt“ er mit der Verurteilung zu einer langjährigen Freiheitsstrafe, „abgesessen“ unter unmenschlichen Bedingungen in Arbeitslagern, die er nur knapp überlebt.

Nach seiner Entlassung 1960 darf Václav Dvořák nicht wieder als Priester tätig werden. Mit „Berufsverbot“ belegt, arbeitet er erst jahrelang als Arbeiter in einem Prager Industriebetrieb und später als Einkäufer in einem Antiquariat. Mit dem Ende des „Prager Frühlings“ endet 1969 eine kurze Zeit der Rehabilitation und Freiheit, verbunden mit Studien in Westdeutschland. Ab 1969 arbeitet Václav Dvořák wieder in „seinem“ Prager Antiquariat; er und Mitbrüder organisieren unter konspirativen Bedingungen und größten persönlichen Risiken ein geheimes Priesterseminar in der „Kirche im Untergrund“. 

Nach der  „Samtenen Revolution“ 1990 wird Václav Dvořák rehabilitiert, arbeitet wieder als Priester und 1991 zum Generalvikar der Diözese Budweis ernannt. Auch später als Bischofsvikar wirkt er in der Seelsorge dank seiner aufrechten Persönlichkeit und seiner Lebenserfahrung anerkannt und segensreich bis ins hohe Alter, wobei ihm besonders die Gefangenenseelsorge am Herzen liegt. Immer auch um eine Verständigung mit den ehemaligen deutschen Bewohnern der Grenzgebiete bemüht, engagiert er sich vielfältig und unterstützt deutsch-tschechische Initiativen und Kontakte. 1995 wird Václav Dvořák von Papst Johannes Paul II. zum päpstlichen Prälaten ernannt; 2002 vom Staatspräsidenten Václav Havel mit der tschechischen Verdienstmedaille geehrt. 2008, kurz nach Erscheinen seiner Biographie, stirbt Václav Dvořák in Budweis.

Seine Autobiographie erschien 2008 als tschechische Ausgabe im Karmeliterverlag in Prag.


Sein Lebenslauf, seine starke Persönlichkeit und seine Ausstrahlung haben alle, die Václav Dvořák kannten, tief beeindruckt – ob in Tschechien, Deutschland, Österreich oder anderen Ländern. Deshalb gab es schon bald nach Erscheinen der Autobiographie Überlegungen und Empfehlungen, diese auch deutschsprachigen Leserinnen und Lesern zugänglich zu machen.

Auch für jene, die der Kirche nicht nahe stehen oder die sich für Tschechien oder diesen Zeitabschnitt nur am Rande interessieren, dürfte es eine Chance sein, einen authentischen Einblick in die tschechischen Verhältnisse vor und nach dem Kriege, nach der kommunistischen Machtergreifung und letztlich einen Eindruck von der Arbeit der tschechischen Untergrundkirche zu erhalten. Zumal Václav Dvořák schreibt oder besser spricht, wie „ihm der Schnabel gewachsen ist“ – humorvoll und in starken Bildern, fesselnd bis zur letzten Seite.

Auf Initiative des deutsch-tschechischen Fördervereins Pfarrkirche Sonnberg/Žumberk Südböhmen e.V. und mit großzügiger Unterstützung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds in Prag, des Vereins GLAUBE UND HEIMAT, Passau, des Diözesanrats Passau und des Karmeliterverlages Prag wurde die Übersetzung der Autobiographie Václav Dvořáks durch den Karmeliterverlag in Prag vorbereitet und verlegt.

Die deutsche Übersetzung ist fertig und erschien im Februar 2010 im Karmeliterverlag Prag:

 

Dvorak

Übersetzung: Gabriela Kašková
Karmeliterverlag Prag,  Februar 2010,
Gebundene Ausgabe, 255 Seiten, davon 16 farbig, Format 12,5 x 20cm
ISBN: 978-80-7195-418-7
18,95 €  incl. Mwst., zzgl. Versandkosten

 

 

Empfehlungen:

Miloslav Kardinal Vlk, Prag; Bischof Jan Baxant, Leitmeritz; Bischof Jiri Pad’our; Budweis; Diözesanrat der Diözese Passau.

Bischof Jan Baxant: … Viele tschechische Leser haben tief bewegt und in einem Atemzug diese „Gespräche“ durchgelesen. Wie schön wäre es, wenn auch deutsche Leser die Gelegenheit bekämen, dieses Buch in der deutschen Übersetzung zu lesen, Auch deshalb, weil er mit vielen Deutschen freundschaftlich verbunden war...

Bischof Jiří Pad’our: ... Ich empfehle wärmstens die Übersetzung des Buches der Gespräche mit Msgr. Václav Dvořák ... in die deutsche Sprache. Man wird über das Leben und Wirken  Václav Dvořáks in Kenntnis gesetzt, das in vieler Hinsicht mit dem deutschen Sprachraum verbunden war...

Diözesanrat Passau/Dr. Gabriele Pinkl: …Als „Zeitzeuge“ hat Msgr. Dvořák sicherlich auch jüngeren Generationen vieles mitzuteilen, was zu einem Verständnis der Kirche und Gesellschaften im zusammenwachsenden Europa eine Bereicherung sein wird.“


 

Über uns | Übersicht | Impressum | Kontakt | c©2007 FV Pfarrkirche Sonnberg/Zumberk Südböhmen e.V.